Karte (Kartografie) - Riwne (Rivnenska Miskrada)

Riwne (Rivnenska Miskrada)
Riwne (; ??) ist eine Großstadt im Nordwesten der Ukraine mit etwa 250.000 Einwohnern. Sie liegt am Fluss Ustja (Устя) und ist Verwaltungszentrum der gleichnamigen Oblast sowie des Rajons Riwne.

Die Stadt ist ein Verkehrsknoten an den Fernstraßen M 06/ E 40, N 22 und der Regionalstraße P–05 sowie an den Bahnstrecken Kowel–Kosjatyn und Riwne–Luninez. Außerdem ist sie durch das hier befindliche Operative Armeekommando West eine bedeutende Garnison der Ukrainischen Streitkräfte.

Die Ortschaft wurde 1283 erstmals erwähnt. Ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gehörte Riwne zu Litauen, später zu Polen und lag hier in der Woiwodschaft Wolhynien. 1492 erlangte Riwne Stadtrecht nach Magdeburger Recht. Im 16. Jahrhundert war Riwne ein wichtiges Handelszentrum.

Bei der Dritten Teilung Polens im Jahre 1795 wurde die Stadt und deren Umgebung Russland zugesprochen. Während des Ersten Weltkrieges und des folgenden russischen Bürgerkrieges wechselte die Kontrolle über die Stadt zwischen russischen, deutschen, ukrainischen, bolschewistischen und polnischen Truppen. Von April bis Mai 1919 war Riwne kurzzeitig Hauptstadt der Ukrainischen Volksrepublik. Ab 1921 gehörte die Stadt wieder zu Polen (Zweite Polnische Republik) und lag in der Woiwodschaft Wolhynien, Powiat Równe, Gmina Równe. Die christlichen Bewohner der Stadt waren überwiegend katholischen Glaubens, wofür die Architektur der großen, zweitürmigen katholischen Kirche Zeugnis ablegt. Nach dem Hitler-Stalin-Pakt zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Riwne in Folge der sowjetischen Besetzung Ostpolens an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angeschlossen.

Am 28. Juni 1941 wurde Riwne nach der Panzerschlacht bei Dubno-Luzk-Riwne von deutschen Truppen erobert und später dem Reichskommissariat Ukraine zugeordnet. Bei der Einnahme der Stadt war etwa die Hälfte der knapp 60.000 Einwohner jüdischen Glaubens. 23.000 von ihnen wurden nach Zeitzeugen am 6. und 7. November 1941 in einem Wald bei Sosenki erschossen. Die 5000 übrigen Juden wurden in ein Ghetto gesperrt und im Juli 1942 nach Kostopil deportiert, wo man auch sie von Einsatzgruppen ermorden ließ. Im Widerstand gegen die deutsche Besetzung der Region waren ab 1943 Partisanen in Divisionsstärke aktiv und behinderten besonders den Verkehr auf der Nord- und Südbahn. Am 16. November 1943 erschoss der NKWD-Agent Nikolai Iwanowitsch Kusnezow den deutschen Senatspräsidenten Alfred Funk im Gerichtssaal. Am 2. Februar 1944 befreite die Rote Armee Riwne im Zuge der Rowno-Luzker Operation.

Riwne fiel 1945 an die Sowjetunion und gehörte dort wieder zur Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 gehört sie zum unabhängigen Staat Ukraine. Am 11. Juni 1991 wurde die Stadt von Rowno in Riwne umbenannt; dem folgte dann auch die zugehörige Oblast Riwne.

 
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Land (Geographie) - Ukraine
Flagge der Ukraine
Die Ukraine ([] oder []; ) ist ein Staat in Osteuropa mit mehr als 40 Millionen Einwohnern. Mit einer Fläche von 603.700 Quadratkilometern ist sie nach Russland der zweitgrößte Staat Europas und der größte, dessen Gebiet zur Gänze innerhalb des Kontinents liegt. Das Land grenzt im Osten und Nordosten an Russland, im Norden an Belarus, im Westen an Polen, die Slowakei und Ungarn sowie im Südwesten an Rumänien und Moldau. Im Süden grenzt die Ukraine an das Schwarze und das Asowsche Meer. Die Hauptstadt und größte Metropole des Landes ist Kiew, weitere Ballungszentren sind Charkiw, Dnipro, Donezk und Odessa.

Ihre staatliche Tradition führt die Ukraine, ebenso wie ihre Nachbarländer Russland und Belarus, auf das mittelalterliche Kiewer Reich zurück. Seit dessen Untergang im Mongolensturm des 13. Jahrhunderts gehörte das Gebiet der Ukraine abwechselnd ganz oder teilweise zu den Herrschaftsgebieten der Goldenen Horde, Polen-Litauens, des Russischen Zarenreichs und der Habsburgermonarchie. Die nach der Oktoberrevolution 1917 im russischen Bürgerkrieg gegründete Ukrainische Volksrepublik war der erste Versuch, die Ukraine als Gemeinwesen zu konstituieren und staatliche Unabhängigkeit zu erlangen, kontrollierte aber längst nicht alles Gebiet der späteren Ukraine. Schon ab Ende Januar/Anfang Februar 1918 befand sich Kiew in den Händen der Roten Armee. Fast ein Jahr später wurde im Januar 1919 die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen, territorial bestehend aus dem südwestlichen Kraj der Zarenzeit (westlich des Dnepr) und Kleinrussland mit den Gouvernements Charkow / Charkiw, Poltawa und Tschernigow / Tschernihiw. Bei der Konstituierung der Sowjetunion 1922 war sie eines der Gründungsmitglieder. Bei der Gründung der Vereinten Nationen wurden auf Betreiben Stalins auch die Sowjetrepubliken Belarus und Ukraine deren Mitglieder. 1954 unterstellte Nikita Chruschtschow die bis dahin zur RSFSR gehörende Krim der Ukraine. Erst nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde die Ukraine erneut souverän, erstmals mit internationaler Anerkennung. Als Gegenleistung für den Verzicht der Ukraine auf die auf ihrem Territorium stationierten sowjetischen Nuklearwaffen garantierten Russland, die USA und Großbritannien im Budapester Memorandum von 1994 die Eigenständigkeit und die bestehenden Grenzen des Landes.
Währung / Sprache  
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